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Unser Purpose: Unser Warum

Unser Purpose: Unser Warum

Etwa im Alter von drei Jahren sind Kinder in der sogenannten Warum-Phase: Während sie ihre Welt erforschen, stellen sie ihren Eltern eine scheinbar endlose Anzahl an Fragen, die mit dem Wort Warum beginnen. Was Erwachsene häufig herausfordert, ist für die Kleinen ein wichtiger Entwicklungsschritt – angetrieben vom Interesse an ihrem Umfeld und dem unbändigen Willen zu verstehen und zu lernen.

Mit zunehmendem Alter sammeln Menschen mehr Erfahrungen und entwickeln ein besseres Verständnis für die Welt. Dies führt dazu, dass die Bedeutung der Warum-Fragen abnimmt. Auch Zeitdruck, Alltags-Gewohnheiten oder Angst vor Peinlichkeit können Gründe hierfür sein – genauso wie unsere vorhandenen Grundannahmen: Manchmal gehen wir Menschen einfach davon aus, bereits genug zu wissen. So erscheint es unnötig, die Dinge und unser Handeln zu hinterfragen. Im Vordergrund stehen dann das Was und das Wie: Entscheidungen, Prozesse und ihre Ausführung.

Wir auf „Meine Station“ sind davon überzeugt, dass die Frage nach dem Warum eine zentrale Frage ist. Denn viel zu häufig werden Menschen im Gesundheitswesen innerhalb vordefinierter Stellen genormt. In diesen gilt es vor allem auszuführen und zu funktionieren, ohne ihre eigentlichen Stärken voll zum Einsatz zu bringen. Was aber ist der Grund dafür, jeden Morgen aufzustehen und auf die Station zu gehen? Nur wenn wir bereit sind, uns diese Frage zu stellen – individuell und im Team – erlangen wir ein grundlegendes Verständnis für unsere täglichen Entscheidungen und Handlungen.

„Ein erfolgreiches Leben baut immer auf zwei Säulen auf: dem emotionalen Warum und dem praktischen Wie. Das Warum nährt deine Seele, das Wie deinen rationalen Verstand.“ (Maxim Mankevich)

Die Beschäftigung mit dem Warum – eingefasst in unseren sogenannten Team-Purpose – stand ganz am Anfang unserer Loop-Reise. „Wofür braucht uns die Welt?“ „Was treibt uns von innen heraus an?“ waren zentrale Fragen innerhalb des ersten Moduls „Klarheit“. Der Purpose beschreibt unseren Daseinsgrund, den Sinn und Zweck des Projekts. Dieser lautet:

Wir fördern und erhalten die Gesundheit und Autonomie von Patient:innen, indem wir mit Professionalität, Qualität und Menschlichkeit neue Strukturen schaffen, die das Wohl der Patient:innen als auch die Bedürfnisse unseres Teams berücksichtigen.

Dieser Purpose-Satz ist aus dem Team heraus entstanden, wurde im Rahmen unseres integrativen Entscheidungsprozesses verabschiedet und kann bei Bedarf jederzeit von uns angepasst werden. Die Entwicklung des Purpose ist kein Selbstzweck – es geht nicht darum, einen schönen Spruch für die Wandgestaltung zu formulieren. Der Purpose dient dazu,

unserer täglichen Tätigkeit und unserem Zusammenarbeitsmodell der Selbstorganisation Sinn und Bedeutung zu verleihen. Wir wissen, dass wir angetreten sind, um zu etwas Größerem zusammenzuwirken.

eine inspirierende und ziehende Kraft darzustellen, ähnlich einem Magneten bzw. einem Klebstoff, der uns als Gruppe zusammenhält und motiviert.

kohärente Entscheidungen zu treffen, da er wie ein innerer Kompass wirkt, an dem wir uns gemeinsam orientieren und ausrichten.

Kreativität zu fördern, indem er uns dazu anregt, immer wieder neue und bessere Wege zu gehen.

Was das konkret für den persönlichen Alltag bedeutet, beschreibt ein Teammitglied so:

“Aller Anfang ist schwer, so auch unser Start im Februar. Ich kannte meine Kollegen:innen kaum, und auch die Fachrichtung war mir völlig fremd. Das Chaos zu Beginn hat in mir die Frage geweckt, warum mache ich das überhaupt - den ganzen Mehraufwand und die zusätzlichen Anstrengungen. Bei diesem Warum hat mir unser Purpose geholfen. Er hat mir gezeigt, dass das der Grund ist, der uns alle auf ,Meine Station` zusammengeführt hat und dass ich hier am richtigen Ort bin.”