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Die komplexen Herausforderungen in der Behandlung von Gefäßpatienten sind nur im interdisziplinären Team zu meistern. Gemeinsam mit den Kollegen der Radiologie, der Kardiologie und der Neurologie werden für jeden Patienten maßgeschneiderte Therapiekonzepte unter Berücksichtigung der jeweiligen Begleiterkrankungen erstellt.
Der Großteil unserer Patienten wird wegen der verschiedenen Formen der Schlagaderverengung, der sogenannten arteriellen Verschlusserkrankung, behandelt. Diese findet sich am häufigsten im Bereich der Beine.
Der Befall der Beine stellt häufig nur die Spitze des Eisberges dar, da es sich um eine Marker-Erkrankung handelt, die auch ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt anzeigt. Grund ist der noch unerkannte Befall von zum Beispiel hirnversorgenden Arterien oder der Herzkranzgefäße.
Die Kenntnis des Systemcharakters der arteriellen Verschlusserkrankung allein zeigt bereits die Notwendigkeit eines interdisziplinären Behandlungsansatzes für gefäßkranke Patienten. Mitentscheidend ist die begleitende medikamentöse Therapie, das Ausschalten beeinflussbarer Risikofaktoren sowie Anregung und Anleitung zu regelmäßiger körperlicher Aktivität (Bewegungstraining, Gefäßsport).
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit pAVK mit akuten Durchblutungsstörungen der Beine tritt in höherem Alter häufig auf. Sie äußert sich über einen längeren Zeitraum durch zunehmende Schmerzen beim Gehen.
In fortgeschrittenen Stadien lässt die pAVK kaum mehr eine schmerzfreie Bewegung zu. Schmerzen treten auch in Ruhe auf – vor allem nachts. Schlimmstenfalls kommt es zum Absterben von Gewebe. Bisweilen akute Durchblutungsstörungen bedürfen einer umgehenden Behandlung. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit der interventionellen Radiologie vorgenommen. Behandlungsformen sind zum Beispiel Bypässe bei langstreckigen Verschlüssen der Becken- und Beinschlagadern, Ballonaufdehnung und Stenting von Engstellungen und Verschlüssen, Kombinationen dieser Verfahren (Hybridverfahren) und die medikamentöse Auflösung akuter Verschlüsse (Lysetherapie).
Um eine exakte Stadieneinteilung der pAVK vorzunehmen, können im Hause standardisierte Laufbandtests durchgeführt werden. Ziel der Behandlung ist der Erhalt der Beine und damit das Bewahren der Gehfähigkeit.
Diabetiker sind in besonderem Maße durch Wunden an den unteren Extremitäten bedroht. Das beruht auf Nervenschädigungen, Durchblutungsstörungen (typischerweise der Unterschenkelgefäße) oder einer Kombination aus beidem.
Oberstes Ziel ist es auch hier, eine Amputation zu vermeiden. Das geschieht durch differenzierte Wundbehandlung unter Verbesserung der Durchblutung. Hierzu werden in Zusammenarbeit mit der interventionellen Radiologie Ballondilatationen durchgeführt, aber auch Bypassoperationen auf die Unterschenkel- oder Fußarterien angelegt. Ergänzend wird eine fachübergreifende Behandlung von chronischen Wunden (konservativ/operativ) z.B. mit Vakuumtherapie oder plastisch-chirurgischen Maßnahmen durchgeführt. Auch hier ist der Erhalt der Gehfähigkeit und damit einer größtmöglichen Selbständigkeit unserer Patienten das Hauptziel der Behandlung.
Bei Verengungen oder Verschlüssen der Bauchschlagader werden – analog zur Behandlung der pAVK – alle gängigen Verfahren vorgenommen bis hin zum Aortenbypass zur Überbrückung von langstreckigen Verschlüssen. Ziel ist die Wiederherstellung einer ausreichenden Durchblutung der Beine, der Nieren oder des Darmes.
Aortenaneurysma
Die krankhafte Erweiterung der Bauchschlagader, vor allem bei älteren Patienten, stellt einen weiteren Tätigkeitsschwerpunkt der Abteilung dar.
Verengungen der Halsschlagadern behandeln wir in enger Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik, der Neuroradiologie und der Interventionellen Radiologie.
Die Operation ist die Standardtherapie bei höhergradigen Engstellungen, neben konservativ-medikamentösen und interventionellen (Aufdehnung / Gefäßstütze) Behandlungsoptionen in ausgewählten Fällen. In den vergangenen Jahren wurden zum Teil über 90 derartige Eingriffe jährlich durchgeführt, damit gilt die Gefäßchirurgie als ein sogenanntes „high-volume“-Zentrum, und dies schon seit vielen Jahren. Die Ergebnisse der Carotisschirurgie – es besteht bundesweit eine verpflichtende Qualitätssicherungsmaßnahme – sind seit Jahren im Klinikvergleich überdurchschnittlich gut.
Die Zahl der Patienten, die auf Nierenersatztherapie - das heißt auf eine regelmäßige Dialyse („Blutwäsche“) nach Funktionsverlust der Nieren angewiesen sind - steigt derzeit jährlich um ca. 5 Prozent.
Überwiegende Ursachen sind Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Die operative Erstanlage und die regelhaft erforderlichen funktionserhaltenden Eingriffe von Dialysezugängen werden in enger Zusammenarbeit mit der Dialyseabteilung im Hause und mit Nierenspezialisten (Nephrologen) im ambulanten Sektor durchgeführt.
Abgerundet wird das Tätigkeitsspektrum der Abteilung durch die Diagnostik über differenzierte Ultraschallmethoden, die oft entscheidende Bausteine in der Früherkennung, Diagnosesicherung und in der Nachsorge von Gefäßkrankheiten darstellen.
Damit ist die Gefäßchirurgie eine von vielen Disziplinen, die mit der Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen betraut sind. Die Häufigkeit dieser Erkrankungen in der Bevölkerung nimmt stetig zu, auch eine Folge steigender Lebenserwartung. Nicht wenige unserer Patienten haben zum Teil schwere Begleiterkrankungen der Lunge oder des Herzens. Dieser komplexen Herausforderung begegnet das Team der Gefäßchirurgie mit der Fortentwicklung der therapeutischen Verfahren und dem Ausbau interdisziplinärer Behandlungsstrategien.