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Klinikum Aschaffenburg-Alzenau

 
Chefarzt

PD Dr. med. Sebastian Rogenhofer

Facharzt für Urologie, Kinderurologie und Andrologie

Patientenauskunft

Telefon: 06021 32-0

Sekretariat

Alena Bohländer
Telefon: 06021 32-3071
Fax: 06021 32-3080

Urologische Notfallversorgung

In der Klinik für Urologie und Kinderurologie wird ein fachspezifischer urologischer Anwesenheitsdienst vorgehalten, unterstützt von einem oberärztlichen Rufbereitschaftsdienst.

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Leistungsspektrum

Die Urologische Klinik bietet das gesamte Spektrum der Urologie, ausgenommen die Transplantations-Chirurgie. Für alle urologischen Krankheitsbilder und spezifischen Fachfragen stehen Ihnen umfassend ausgebildete und erfahrene Ärzte zur Verfügung. Die Kompetenz unserer Spezialisten in Kombination mit der großen Auswahl etablierter und modernster Behandlungsmethoden ermöglicht, dass wir je nach Befund und persönlichen Voraussetzungen individuell auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen können.

Unsere Schwerpunkte:

Zentrum für robotische Urologie

Die roboterassistierte Chirurgie hat die Urologie in den letzten Jahren revolutioniert und bietet Patienten sowie Ärzten zahlreiche Vorteile. Insbesondere das DaVinci-System hat sich als wegweisende Technologie etabliert, die präzise, minimalinvasive Eingriffe ermöglicht. In der Urologie, einem Fachgebiet, das oft komplexe und sensible Operationen erfordert, profitieren Patienten von besseren Ergebnissen, kürzeren Krankenhausaufenthalten, weniger Schmerzen und einer schnelleren Genesung. Zudem ermöglicht die robotergestützte Chirurgie eine höhere Präzision, was besonders bei Eingriffen wie der Prostatektomie, bei der Harnblasenentfernung oder der Nierenchirurgie von entscheidender Bedeutung ist.

Multiport vs. Singleport: Der Fortschritt des DaVinci-Systems

Das DaVinci-System ist in zwei Varianten erhältlich: dem Multiport- und dem Singleport-System. Beide bieten die bewährten Vorteile der roboterassistierten Chirurgie, wie 3D-HD-Visualisierung, präzise Bewegungen und eine Reduktion von Zitterbewegungen. Der Unterschied liegt jedoch in der Anzahl der benötigten Schnitte und der damit verbundenen Invasivität.

  • Singleport DaVinci: Diese innovative Weiterentwicklung ermöglicht es, alle Instrumente und die Kamera durch einen einzigen kleinen Schnitt einzuführen. Dies reduziert das Trauma für den Patienten weiter, minimiert Narbenbildung und beschleunigt die Heilung. Der Singleport-Ansatz ist besonders bei urologischen Eingriffen von Vorteil, da er die natürliche Anatomie noch besser schont.
  • Multiport DaVinci: Bei diesem System werden mehrere kleine Schnitte vorgenommen, durch die die Instrumente und die Kamera eingeführt werden. Es bietet bereits eine hohe Präzision und ist besonders bei komplexen Eingriffen bewährt.

Unsere urologische Klinik: Ein Pionier der Singleport-Technologie in Europa

Die urologische Klinik gehört zu den ersten Zentren in Europa, die das Singleport DaVinci-System einsetzen. Als Vorreiter in dieser innovativen Technologie bieten wir unseren Patienten Zugang zu den modernsten und schonendsten Operationsmethoden. Unser erfahrenes Team von Urologen hat umfangreiche Expertise in der Anwendung des Singleport-Systems und setzt es erfolgreich bei einer Vielzahl von Eingriffen ein.

Durch die Kombination aus Spitzentechnologie, medizinischer Kompetenz und patientenzentrierter Betreuung sind wir in der Lage, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Unsere Patienten profitieren von besseren Ergebnissen, kürzeren Krankenhausaufenthalten, weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Rückkehr in den Alltag.

Warum unsere Klinik wählen?

  • Innovation: Als eines der ersten Singleport-Zentren Europas setzen wir Maßstäbe in der roboterassistierten Urologie.
  • Erfahrung: Unser Team verfügt über umfassende Expertise in der Anwendung der DaVinci-Systeme.
  • Patientenorientierung: Wir legen größten Wert auf individuelle Betreuung und optimale Ergebnisse.
  • Zukunftsweisende Technologie: Mit dem Singleport DaVinci-System bieten wir die schonendste Form der roboterassistierten Chirurgie.

Entdecken Sie die Vorteile der modernsten urologischen Chirurgie und vertrauen Sie auf unsere Erfahrung und Innovation. In unserer Klinik steht Ihre Gesundheit an erster Stelle – mit Präzision, Kompetenz und Menschlichkeit.

 

MRT-Fusionsbiopsie der Prostata

Präzise Diagnostik in der Urologie – Modernste Technik für Ihre Gesundheit

In der Urologischen Klinik am Klinikum Aschaffenburg setzen wir neue Maßstäbe in der Prostatadiagnostik. Dank der multiparametrischen MRT bieten wir eine hochpräzise Untersuchung, die über die herkömmliche, rein ultraschallgesteuerte Biopsie hinausgeht.

Unser interdisziplinäres Team aus erfahrenen Radiologen und Urologen nutzt modernste Bildgebungstechniken, um verdächtige Bereiche der Prostata exakt zu lokalisieren. Mithilfe innovativer Fusionstechnologie werden MRT- und Ultraschallbilder präzise überlagert, sodass auffällige Gewebestrukturen gezielt biopsiert werden können.

Diese fortschrittliche Methode erhöht die Treffsicherheit der Diagnose, reduziert unnötige Eingriffe und ermöglicht eine individuell optimierte Therapieplanung. Vertrauen Sie auf unsere Expertise – für eine Diagnostik auf höchstem Niveau, schonend und zuverlässig.

Prostatakarzinom - DKG zertifiziertes Zentrum

Prostatakrebs: Präzisionsmedizin mit roboterassistierter Urologie im zertifizierten Prostatakarzinomzentrum Aschaffenburg

Frühzeitige Diagnose und moderne Behandlung

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und verursacht in frühen Stadien oft keine Beschwerden. Eine frühzeitige Diagnose ist daher entscheidend, da Prostatakrebs im lokal begrenzten Stadium in vielen Fällen heilbar ist. Als zertifiziertes Prostatakarzinomzentrum nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) bieten wir in der Urologischen Klinik Aschaffenburg modernste Diagnostik und Therapieverfahren – stets patientenzentriert und mit hervorragenden Behandlungsergebnissen.

Vorsorgeuntersuchung und präzise Diagnostik

Die Vorsorgeuntersuchung nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) umfasst eine ausführliche Anamnese, die Tastuntersuchung der Prostata und die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut (als Selbstzahlerleistung). Bei Verdacht auf Prostatakrebs führen wir eine gezielte Gewebeprobe (MRT-Fusionsbiopsie) durch, die bei Bedarf durch eine MRT-Untersuchung ergänzt wird, um eine präzise Diagnose zu stellen.

Roboterassistierte Chirurgie: Da Vinci Single Port und Multiport

Als führendes High-Volume-Zentrum setzen wir in der Behandlung von Prostatakrebs auf die neuesten roboterassistierten Operationsverfahren. Für Patienten mit lokal begrenztem Prostatakrebs bieten wir die DaVinci SinglePort-Technologie an. Diese innovative Methode ermöglicht eine minimalinvasive Operation durch einen einzigen kleinen Schnitt, was zu weniger Schmerzen, schnellerer Genesung und hervorragenden funktionellen Ergebnissen führt.

Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs kommt das DaVinci Multiport-System zum Einsatz. Mit dieser Technologie können wir auch komplexe Tumoren präzise und schonend entfernen. Die hochauflösende 3D-Kameratechnik und die filigranen Instrumente des DaVinci-Systems ermöglichen es uns, die Nerven und Schließmuskeln besonders zu schonen, was zu einer sehr guten Kontinenzrate und einer hohen Lebensqualität unserer Patienten beiträgt.

Patientenzentrierte Behandlung mit exzellenten Ergebnissen

In Aschaffenburg steht der Patient im Mittelpunkt. Unser Ziel ist es, nicht nur den Krebs zu heilen, sondern auch die Lebensqualität unserer Patienten bestmöglich zu erhalten. Dank der präzisen roboterassistierten Chirurgie und unserer langjährigen Expertise erreichen wir herausragende Ergebnisse in Bezug auf Kontinenz und Potenzerhalt.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit für individuelle Therapien

Unser nach DKG zertifiziertes Prostatakarzinomzentrum vereint Spezialisten aus Urologie, Onkologie, Strahlentherapie, Pathologie und Psychoonkologie. In regelmäßigen Tumorkonferenzen besprechen wir jeden Fall individuell und entwickeln maßgeschneiderte Therapiekonzepte. Bei sehr kleinen Tumoren bieten wir zudem die fokale Therapie an, bei der nur der betroffene Teil der Prostata behandelt wird.

Zertifizierte Qualität und klinische Studien

Die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) garantiert höchste Qualitätsstandards in Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Darüber hinaus bieten wir unseren Patienten die Möglichkeit, an klinischen Studien teilzunehmen, um die Behandlungsstandards kontinuierlich zu verbessern (PCO-Studie).

Ihre Ansprechpartner für Prostatakrebs in Aschaffenburg

Vertrauen Sie auf die Expertise unseres zertifizierten Prostatakarzinomzentrums. Mit modernster Technologie, roboterassistierter Chirurgie und einem engagierten Team bieten wir Ihnen eine Behandlung auf höchstem Niveau – für beste Ergebnisse und eine hohe Lebensqualität. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten unseres Prostatakarzinomzentrums oder kontaktieren Sie uns direkt.

Ihre Urologische Klinik Aschaffenburg – Präzision, Kompetenz und Menschlichkeit im Kampf gegen Prostatakrebs.

 

Nierenkrebs / Nierenerkrankungen

Zertifiziertes Nierenkrebszentrum nach DKG

Die Urologische Klinik Aschaffenburg ist als zertifiziertes Nierenkrebszentrum nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ausgezeichnet. Diese Zertifizierung bestätigt unsere herausragende Expertise in der Diagnose und Behandlung von Nierenkrebs sowie unsere hohen Qualitätsstandards in der Patientenversorgung.

Dank modernster Technologien und innovativer chirurgischer Verfahren bieten wir unseren Patientinnen und Patienten eine maßgeschneiderte, sichere und effektive Therapie – mit dem Ziel, die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen.

Robotische Chirurgie – Höchste Präzision für beste Ergebnisse

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der roboterassistierten Chirurgie, die zahlreiche Vorteile bietet. Diese hochpräzise Methode ermöglicht es, Nierentumoren minimalinvasiv zu entfernen, wobei die Niere in den meisten Fällen erhalten bleibt. Die Vorteile der robotischen Chirurgie sind:

  • Maximale Präzision durch hochauflösende 3D-Sicht und feinste Bewegungsmöglichkeiten
  • Schonende OP-Technik mit geringerem Blutverlust und weniger postoperativen Schmerzen
  • Schnellere Erholung und kürzere Krankenhausaufenthalte

Spezialisierte Eingriffe bei Nierentumoren

Als zertifiziertes Nierenkrebszentrum führen wir eine Vielzahl spezialisierter Operationen durch, darunter:

  • Robotische Nierenteilresektion – Tumorentfernung unter Erhalt der Niere
  • Robotische Nephrektomie – Minimalinvasive Entfernung der Niere
  • Offene Nierenentfernung – Bei fortgeschrittenem Tumorstadium
  • Robotische Nephroureterektomie – Entfernung von Niere und Harnleiter bei Tumoren des Nierenbeckens oder Harnleiters

Behandlung gutartiger Nierenerkrankungen

Neben der onkologischen Versorgung bieten wir auch spezialisierte Behandlungen für gutartige Nierenerkrankungen an:

  • Nierenbeckenplastik/Pyeloplastik – Minimalinvasive Korrektur bei Harnleiterabgangsenge oder Reflux
  • Endoskopische Unterspritzung der Harnleitermündung – Behandlung von geringgradigem Urinrückfluss
  • Antirefluxplastik – Operative Korrektur bei höhergradigem Rückfluss

Rekonstruktive Urologie

Ein weiteres Kompetenzfeld ist die rekonstruktive Urologie, darunter:

  • Harnleiter-Neuimplantation – Operative Behandlung von Harnleiterengen
  • Harnleiterrekonstruktion mit Dünndarminterponat – Wiederherstellung des Harnleiters bei schweren Engstellen

Exzellenz in der Urologie – Ihr zertifiziertes Zentrum für Nierenerkrankungen

Als zertifiziertes Nierenkrebszentrum setzen wir auf modernste Therapieverfahren, interdisziplinäre Zusammenarbeit und langjährige Erfahrung, um unseren Patientinnen und Patienten eine optimale Behandlung zu bieten. Die Urologische Klinik Aschaffenburg steht für Innovation, Sicherheit und patientenzentrierte Medizin auf höchstem Niveau.

Blasenkrebs

Symptome

Viele Erkrankte bemerken Blutspuren im Urin (Hämaturie); die Hämaturie ist meist schmerzlos. Seltener besteht ein gehäufter Harndrang (Pollakisurie), obwohl nur geringe Mengen Urin entleert werden. Diese Beschwerden können jedoch auch bei gutartigen, z.B. entzündlichen Erkrankungen auftreten, so dass in jedem Fall eine urologische Untersuchung notwendig ist. Auch der Nachweis von nicht sichtbarem Blut im Urin mittels Streifen-Test ist abklärungsbedürftig.

Untersuchungen

Tumormarker im Blut stehen für das Harnblasenkarzinom zur Zeit nicht zur Verfügung.
Die wichtigste Untersuchung bei Patienten mit einer schmerzlosen Hämaturie ist die Blasenspiegelung (Zystoskopie). Mit einem starren oder flexiblen Instrument erfolgt eine endoskopische Untersuchung der Harnblase. Dieser Eingriff kann in Lokalanästhesie durchgeführt werden und dauert nur wenige Minuten. Findet sich bei den Untersuchungen ein Harnblasenkarzinom, ist eine operative Entfernung notwendig.

Sehr kleine tumorverdächtige Stellen in der Blasenschleimhaut können mit Hilfe der NBI-Technologie früher diagnostiziert werden. Dabei ermöglicht die spezielle Technologie dem Arzt, oberflächliche Blutgefäße der Blasenschleimhaut sowie Tumorgewebe besser zu erkennen. Zusätzlich kann vor dem Eingriff ein Farbstoff über einen Katheter in die Harnblase gefüllt werden, der von Tumoren besonders aufgenommen wird. So lässt sich unter Verwendung von speziellem blauem Licht eine rötliche Fluoreszenz im Tumorgewebe feststellen.

Therapie

Primär-Therapie: TUR-B

Ein Harnblasenkarzinom wird endoskopisch durch eine transurethrale Resektion des Blasentumors (TUR-B) entfernt. Die TUR-B wird unter Vollnarkose oder in Spinalanästhesie durchgeführt. Der Tumor wird endoskopisch mit einer Elektroschlinge vollständig abgetragen, und etwaige Blutungen aus Gefäßen mit Strom verödet. Alle Operationen erfolgen zusätzlich unter NBI (Narrow Band Imaging), das eine höhere Genauigkeit bietet, damit keine Tumore übersehen werden. Abschließend erfolgt die Einlage eines Blasenkatheters, um die Blase anfänglich zu spülen und ruhig zu stellen. In ausgewählten Fällen wird im Anschluss an die Operation durch den Katheter ein Chemotherapeutikum (Mitomycin C) in die Harnblase gegeben, um das Risiko einer erneuten Tumorbildung zu senken.

Entscheidend für die weitere Therapie: Stadieneinteilung

Das entfernte Gewebe wird nach der TUR-B-Operation mikroskopisch (histologisch) untersucht, um die Bösartigkeit (Differenzierungsgrad) und Eindringtiefe (Tumorstadium) zu bestimmen. Rund 80 Prozent der Tumore beschränken sich auf die Schleimhaut. Die Heilungsaussichten sind dann sehr günstig. Bei knapp 20 Prozent der Patienten wächst der Tumor jedoch in die Blasen-Muskulatur ein. Dies erschwert eine vollständige, endoskopische Resektion und erhöht das Risiko einer Streuung (Metastasierung) erheblich, so dass eine weitergehende Behandlung notwendig ist.

Nicht-muskelinvasives Harnblasenkarzinom

Entsprechend dem intraoperativen (Anzahl und Größe der Tumore) und histologischen (Differenzierungsgrad, Eindringtiefe) Befund wird die weitere Behandlung nach der TUR-B geplant. Eventuell ist eine Wiederholung der TUR-B nach wenigen Wochen notwendig, um mögliche Tumorreste sicher entfernen zu können. Je nach Rezidiv- und Progressionsrisiko wird ggf. eine lokale Chemotherapie oder eine Immuntherapie mit BCG (Bacille Calmette-Guérin) über einen Zeitraum von 12 Monaten empfohlen. Dem entsprechend wird ein Nachsorgeplan erstellt; er kann neben regelmäßigen Urin- und Ultraschalluntersuchungen auch Blasenspiegelungen umfassen.  

Muskelinvasives Harnblasenkarzinom

Beim muskelinvasiven Harnblasenkarzinom ist die radikale Entfernung der Harnblase, sowie der Prostata und der Samenblasen beim Mann bzw. der Gebärmutter und der Eierstöcke bei der Frau die Standardtherapie; gleichzeitig erfolgt auch die Entfernung der Lymphknoten im Becken. Eine Schonung der Gefäßnervenbündel zum Erhalt der Potenz ist in Abhängigkeit vom Tumorbefund möglich. In unserer Klinik erfolgt die Operation über einen Bauchschnitt. Bei lokal-fortgeschrittenen Blasentumoren ist eine vorbereitende Chemotherapie mit Gemcitabin/Cisplatin zur Reduktion der Tumormasse vor der Operation in ausgewählten Fällen sinnvoll. Neben der radikalen Operation gibt es die Möglichkeit der Radiochemotherapie.

Operative Entfernung

Die operative Entfernung der Harnblase erfordert eine neue Form der Harnableitung.

Hierfür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • äußere Harnableitung durch direkte Einpflanzung eines oder beider Harnleiter in die Haut (Ureterokutaneostomie)
  • Zwischenschaltung eines isolierten Dünndarm- (Ileum-Conduit) oder seltener eines Dickdarmstücks (Colon-Conduit). Bei diesen Verfahren wird der austretende Urin in einem auf den Bauch geklebten Beutel aufgefangen.
  • innere Harnableitung über orthotope Neoblase (Bildung einer kontinenten Ersatzblase aus Dünndarm mit direktem Anschluss an die Harnröhre),
  • Ileozökal-Pouch mit ventilartigem Nabelstoma (Urinreservoir, welches mittels eines Blasenkatheters über den Nabel entleert wird)
  • Ureterosigmoidostomie (Einpflanzung der Harnleiter in den Dickdarm, Entleerung des Urins gemeinsam mit dem Stuhlgang).

Alle genannten Formen der Harnableitung werden in unserer Klinik angeboten. Die Form der Harnableitung wählen wir gemeinsam mit dem Patienten aus. Dabei fließen der Tumorbefund, mögliche Begleiterkrankungen und die allgemeine Lebenssituation in die Entscheidung mit ein.  

Chemotherapie Harnblasenkarzinom  

Beim inoperablem oder metastasiertem Harnblasenkarzinom hilft eine Polychemotherapie (z.B. Cisplatin /Gentamicin, Vinflunin) oder die Immuntherapie (PD1 und Liganden). Die Ansprechraten der Chemotherapie sind gut, eine dauerhafte Heilung ist eher unwahrscheinlich. Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Patienten mit einem metastasierten Harnblasenkarzinom ist daher die palliativmedizinische Mitbetreuung.

Wenn Sie Fragen haben oder gerne wissen möchten, ob eines der Verfahren bei Ihnen angewendet werden kann, zögern Sie bitte nicht uns anzusprechen! 

Gutartige Prostatavergrößerung

Bei der gutartigen Prostatavergrößerung (auch Prostata-Adenom, Benigne Prostatahyperplasie BPH oder BPE genannt) kommt es zu einer Zunahme von Drüsengewebe rund um die Harnröhre im Bereich der Prostata. Diese Gewebsvermehrung beginnt um das dreißigste Lebensjahr und ist lange Zeit symptomlos. Inwieweit diese Gewebszunahme Beschwerden verursacht, hängt vom Grad der Einengung der Harnröhre ab. Das eigentliche Prostatagewebe wird nach außen gedrängt und bildet eine Art „Kapsel“.

Symptome

Sie betreffen vor allem das Wasserlassen. Der Harnstrahl ist abgeschwächt, der Harndrang nimmt zu und das Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung kann sich einstellen. Weitere Symptome sind gehäuftes nächtliches Wasserlassen (Nykturie) und oft mehrere Versuche, um die Blase vollständig zu entleeren.

Komplikationen

  • Wiederholte Harnwegsinfekte
  • Hämaturie (Blut im Urin)
  • Harnverhalt (Wasserlassen nicht möglich)
  • Bildung von Blasensteinen
  • Blasendivertikel  

Untersuchungen

Bei entsprechenden Beschwerden erfolgen verschiedene ärztliche Untersuchungen:

  • Urinuntersuchung (zum Termin möglichst mit voller Blase erscheinen)
  • Ultraschalluntersuchung von Prostata, Blase und Nieren
  • Bestimmung des Restharns nach dem Wasserlassen (Ultraschall)
  • Tastuntersuchung der Prostata (rektale Untersuchung)
  • Messung des Harnstrahls (Uroflow)
  • Standardisierter Fragebogen zur Erfassung der Beschwerden (IPSS)
  • Ggf. Blutentnahme zur Bestimmung des PSA-Wertes  

Therapie

Medikamentöse Therapie

Bei Beschwerden und / oder auffälligen Untersuchungsbefunden besteht die Indikation zur Therapie. In der Regel wird man zunächst eine medikamentöse Therapie anbieten. Diese kann zum einen durch pflanzliche Wirkstoffe (Phytotherapeutika) erfolgen, zum anderen durch Medikamente mit definiertem Wirkmechanismus; hier werden vor allem alpha-Blocker, PDE-5-Hemmer und 5-alpha-Reduktasehemmer eingesetzt. In speziellen Fällen sind Medikamente sinnvoll, die den Harndrang durch Hemmung der Blasenmuskulatur vermindern (Anticholinergika).

Operative Therapie

Reichen Medikamente nicht aus oder werden sie nicht vertragen, ist die operative Therapie angebracht. Auch bei Komplikationen der gutartigen Prostatavergrößerung (Harnverhalt, wiederholte Harnwegsinfekte, Blasensteinbildung, Blasendivertikel) ist ebenfalls die Indikation zur Operation gegeben.

In unserer Klinik bieten wir folgende minimalinvasive Operationstechniken an:

  • monopolare/bipolare TUR-P (transurethrale Resektion der Prostata) mit/ohne Zystostomie
  • Bipolare Plasmavaporisation (Verdampfung) der Prostata  

Welches Verfahren für Sie in Frage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab, wie Größe der Prostata, Einnahme gerinnungshemmender Medikamente etc.
Im Rahmen der Operationsvorbereitung wird Ihnen der untersuchende Arzt mögliche Verfahren genau erklären.

Kinderurologie

Die Kinderurologie beschäftigt sich mit der Diagnose und der Behandlung urologischer Probleme, die bei Kindern vom Zeitpunkt der Geburt bis zum Erwachsenwerden auftreten.

Dabei sehen wir Ihr Kind nicht ausschließlich als Patienten. Ebenso gehen wir auf die persönlichen Lebensumstände und die individuellen Bedürfnisse ein. Ihr Kind und Sie stehen bei uns immer im Mittelpunkt.

Unser versiertes Expertenteam (u.a. Mitgliedschaft des Chefarztes im Arbeitskreis Kinderurologie der Deutschen Gesellschaft für Urologie) kümmert sich in enger Zusammenarbeit mit der Kinderklinik um die Belange der kleinen Patienten.

Dies umfasst sowohl Diagnostik, als auch ambulante und stationäre Therapie von Kindern und Jugendlichen. Die Unterbringung erfolgt in einer auf die kindlichen Bedürfnisse abgestimmten Kinderstation mit spezialisierten Kinderkrankenschwestern. Rooming-in ist selbstverständlich möglich.

Schwerpunkte unserer Klinik:

Behebung angeborener Fehl- und Missbildungen wie:

  • Hypospadie (Fehlbildung des Gliedes)
  • Hodenhochstand
  • Vorhautverengung
  • Harntransportstörungen
  • Vesikoureteraler Reflux

Kindliches Einnässen / Urotherapie* (in Absprache mit der Kinderklinik)

Wenn Sie Fragen haben, wenn Sie wissen möchten, ob eines der Verfahren anzuwenden ist, sprechen Sie uns bitte an.

* Anmerkung Urotherapie:

Behandlung und Betreuung von Menschen (meist Kindern) mit funktionellen, organisch bedingten und neurogenen Blasenstörungen und / oder von Menschen mit Stuhlinkontinenz. Sie beinhaltet die Therapie von Kindern, die einnässen, oder auch die Unterstützung von erwachsenen Patienten nach chirurgischer und medikamentöser Therapie bis zur Rehabilitation ihrer Blasenfunktion. 

Steinzentrum

Harnsteine, auch Urolithiasis genannt, sind Steine in den Harnwegen (Niere, Harnleiter, Blase), die aus kristallisierten Bestandteilen des Urins entstehen und sind eine der häufigsten urologischen Erkrankungen. Die Entstehung von Harnsteinen wird durch verschiedene Faktoren begünstigt, darunter genetische Veranlagung, Ernährung, Flüssigkeitsmangel, Stoffwechselstörungen und bestimmte Lebensgewohnheiten.

Diagnose

Harnsteine können asymptomatisch sein, aber wenn sie den Harnfluss blockieren, verursachen sie oft sehr starke Schmerzen, die als Koliken bezeichnet werden. Typische Symptome sind:

  • Starke, wellenförmige Schmerzen im Unterbauch, Rücken oder der Leiste
  • Blut im Urin
  • Häufiger Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Übelkeit und Erbrechen

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Ultraschall und CT-Scan in Kombination mit Urin- und Blutuntersuchungen.

Therapie

Die Behandlung von Harnsteinen hängt von ihrer Größe und Lage ab. Moderne Therapieansätze umfassen:

Konservative Behandlung:

  • Bei kleinen Steinen (unter 5 mm) kann oft abgewartet werden, ob sie spontan mit dem Urin ausgeschieden werden. Unterstützend werden folgende Maßnahmen empfohlen:
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2–3 Liter pro Tag)
  • Schmerzmittel zur Linderung der Koliken
  • Medikamente wie Alpha-Blocker, die den Steinabgang erleichtern

Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL):

Diese nicht invasive Methode verwendet Stoßwellen, um die Steine in kleinere Fragmente zu zertrümmern, die dann leichter ausgeschieden werden können. Sie eignet sich besonders für kleine Steine in der Niere.

Ureterorenoskopie (URS):

Die URS ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem der Zugang zu den Steinen durch die Harnröhre und die Harnblase erfolgt. Der Eingriff wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Bei uns kommen modernste dünne, starre oder flexible Endoskope zum Einsatz, mit denen der Harnleiter und das gesamte Nierenbeckenkelchsystem erreicht werden. Das Verfahren eignet sich bis zu einer Steingröße von 2 cm. Kleinere Steine werden mit einem Fangkörbchen geborgen und entfernt. Ist der Harnstein für eine direkte Bergung zu groß, wird mit unserem Thulium oder unserem Holmium-Laser eine Steinzertrümmerung in mehrere kleinere Fragmente (Lithotripsie) oder feinste sandkorngroße Partikel (Dusting) durchgeführt. Wird eine mehrfache Passage des Harnleiters nötig, wird zu dessen Schutz für die Dauer des Eingriffs eine Harnleiterschleuse eingelegt. Der Eingriff kann je nach Steinlokaliastion und Steinbeschaffenheit tagesstationär oder bis drei Tage Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen. Nach dem Eingriff erfolgt meist die Schienung des Harnleiters mit einer DJ-Harnleiterschiene. Abhängig von der Größe und Beschaffenheit des Steines muss die DJ-Harnleiterschiene 2 Tage bis 14 Tage im Körper verbleiben. 

Perkutane Nephrolithotomie (PCNL):

Bei größeren Steinen in der Niere wird ein kleiner Hautschnitt (<1 cm) vorgenommen, um ein Nephroskop einzuführen und den Stein zu entfernen. Diese Methode ist nur wenig invasiver, aber sehr effektiv für komplexe Fälle.

Offene oder laparoskopische Chirurgie:

In seltenen Fällen, bei sehr großen oder schwer zugänglichen Steinen, kann eine offene Operation erforderlich sein.

Fazit

Harnsteine sind eine schmerzhafte, aber gut behandelbare Erkrankung. Dank moderner Diagnostik und Therapieverfahren können die meisten Steine im Rahmen einer Tagesstationären Behandlung effektiv entfernt werden. Durch eine gezielte Prävention lässt sich das Risiko eines erneuten Auftretens deutlich reduzieren, hierzu senden wir die entfernten Steine zur Analyse und senden Ihnen eine Präventionsempfehlung zu.

Embolisation der Prostata

Ist bei einem Patienten keine Operation möglich, weil er etwa keine Narkose verträgt, gibt es das neue Verfahren der Prostata-Embolisation. Dabei wird die Blutungsversorgung der Prostata vermindert, in Folge schrumpft sie.

Auch bietet sich das Verfahren bei Patienten unter 50 Jahren an, um die Möglichkeit zur Ejakulation und die Fruchtbarkeit zu erhalten.

Der Eingriff wird in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für  Radiologie und Neuroradiologie  durchgeführt

Robotische Enukleation des Prostataadenoms

Bei der laparoskopischen Adenomenukleation wird die Prostata chirurgisch ausgeschält. Hierbei bleibt, im Gegensatz zur Tumoroperation, die Prostatakapsel und der Schließmuskel erhalten.

Es ist eine minimalinvasive Methode, bei der kleine laparoskopische Instrumente über kleine Schnitte in den Körper eingeführt werden. Unter Einsatz einer Kamera mit HD-3-D-Technik wird über einen Monitor vergrößert jeder Schritt der Operation gesteuert. Dadurch wird die Gewebsverletzung auf ein Minimum reduziert, es wird eine frühzeitige Mobilisation und ein verkürzter Krankenhausaufenthalt ermöglicht.

Diese Operation kommt, wie in den Leitlinien empfohlen, zum Einsatz ab einer Prostatagröße von mehr als 80-100ml.

Inkontinenz

Am Anfang steht eine genaue Diagnostik mit Erhebung der Krankengeschichte. Je nach Beschwerden können weiterführende Untersuchungen erfolgen:

  • Ultraschalluntersuchung der ableitenden Harnwege,
  • Harnröhren- und Blasenspiegelung sowie
  • Funktionsprüfung der Harnblase bei der Füllung, Speicherung und Entleerung von Urin (Urodynamik/Blasendruckmessung).

Hierzu stehen modernste Ultraschallgeräte, Röntgeneinheiten und ein urodynamischer Messplatz zur Verfügung. Nur so lässt sich die Funktionsstörung erkennen und zielgerichtet behandeln.

Therapie  

Das Therapiekonzept reicht von konservativen Maßnahmen, wie beispielsweise Kontinenzschulung und Beckenbodentraining, über die medikamentöse Therapie bis hin zu operativen Korrekturen. Bei komplexen Krankheitsbildern stehen wir in intensivem Austausch mit anderen Fachdisziplinen.

Operationen zu Behandlung der Inkontinenz der Frau:

  • Bandverfahren (TOT, TVT)
  • Offene Operationen (Kolposuspension nach Burch)
  • Netzeinlage bei Blasenvorfall (Prolaps)
  • Botoxinjektion bei überaktiver Blase  

Operationen zu Behandlung der Inkontinenz des Mannes:

  • Bandoperation bei leichter und mittelgradiger Inkontinenz
  • Künstlicher Blasenschließmuskel bei hochgradiger Inkontinenz
  • Botoxinjektion bei überaktiver Blase

Neuro-Urologie  

Am Berührungspunkt zwischen Urologie und Neurologie gelegen, beschäftigt sich die Neuro-Urologie mit der Abklärung und Behandlung von Funktionsstörungen urologischer Organe nach einer Schädigung der sie steuernden Nerven.
Als relativ junges Fachgebiet der Medizin entwickelte sich die Neuro-Urologie in den 1970er Jahren aus der urologischen Rehabilitation Querschnittgelähmter. Inzwischen kann sie auf einen enormen Erkenntniszuwachs und beachtliche Behandlungserfolge zurückblicken. Medizinische Fachkompetenz, unterstützt durch moderne Infrastruktur, bestimmt unser Handeln und unsere Philosophie.