Ziel der Veranstaltung war es, die gesamte Versorgungskette vom Rettungsdienst, über die Stroke Unit bis hin zur Rehabilitation zu beleuchten. So setzten sich sowohl die Vortragenden als auch die Teilnehmenden aus allen beteiligten Disziplinen und Berufsgruppen zusammen. Diese berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit ist die Voraussetzung für eine exzellente Schlaganfallversorgung.
Inhaltlich wurde wieder deutlich: Der wichtigste Aspekt in der Akutversorgung ist der Faktor Zeit. In den ersten Stunden nach Symptombeginn zählt jede Minute. „Wir alle kümmern uns jeden Tag um optimale Abläufe, insbesondere im Bereich des Rettungsdienstes als auch der Zentralen Notaufnahme des Klinikums und kämpfen um jede Minute “, so Prof. Dr. Oliver Bähr. Die Betroffenen könnten aber auch einen wichtigen Anteil zu einer aussichtsreichen Akuttherapie beitragen. „Keine Zeit verlieren, sobald Symptome auftreten, die durch einen Schlaganfall ausgelöst sein könnten “, so Bähr weiter. Bei Sprachstörungen, hängendem Mundwinkel oder einseitigen Lähmungen in Arm oder Bein muss sofort die 112 angerufen werden, auch im Zweifel. Abwarten oder den Hausarzt aufzusuchen sind dann keine sinnvollen Optionen. Es zählt jetzt jede Minute! Auch akute Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Gleichgewichtsstörungen sind ernstzunehmende Warnsignale. Vorübergehende Symptome, auch für wenige Minuten, müssen ebenso ernst genommen werden. Denn diese sind häufig Vorboten eines schweren Schlaganfalls.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch neue radiologische Möglichkeiten am Klinikum erläutert mit denen bei besonders ausgewählten Patientinnen und Patienten eine medikamentöse Akutbehandlung auch nach vielen Stunden noch erfolgversprechend sein kann. Allerdings warnte Prof. Bähr davor sich auf diese technischen Entwicklungen zu verlassen. „Unser aller Ziel muss es sein, Schlaganfälle innerhalb der ersten Stunde („goldene Stunde“) nach Symptombeginn zu behandeln. Dann sind unsere Therapiemöglichkeiten mit großem Abstand am wirksamsten.“