Es war ein großes Wiedersehen am Welttag des Frühgeborenen im Klinikum Aschaffenburg-Alzenau am Wochenende. Rund 100 Frühgeborene der letzten Jahre kamen mit ihren Eltern ins Klinikum und trafen sich mit dem Team der Abteilung für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin im Klinikum bei Kaffee und Kuchen. Die meisten dieser Frühgeborenen wogen bei der Geburt weniger als 1000 Gramm und kamen mehr als zwölf Wochen zu früh auf die Welt.
Die Freude bei allen Beteiligten war groß. „Es war schön zu sehen, wie den Mitarbeitern das Herz aufging, als sie sahen, was aus den Kindern geworden ist“, erzählt Dr. Christian Wieg, Chefarzt der Abteilung für Neonatologie. „Sie sind der lebendige Beweis, dass Aschaffenburg seit Jahren ganz oben im Ranking bezüglich der Behandlung von kleinen Frühgeborenen in ganz Deutschland steht und dafür gibt das Team jeden Tag sein bestes.“
Dabei stehen den Frühgeborenen-Stationen in Deutschland unruhige Zeiten ins Haus. Im Dezember wird sich der gemeinsame Bundesausschuss in Berlin treffen und mit hoher Wahrscheinlichkeit die Mindestmengen für die Behandlung von Frühgeborenen erhöhen, mit der Konsequenz, dass einige Kliniken dann keine Frühgeborenen mehr versorgen dürfen. „Im Prinzip ist die Konzentration von Wissen und Struktur gut. Für Aschaffenburg und andere Zentren, wo wir sehr viele extrem kleine Frühgeborene mit Erfolg behandeln, wären zusätzliche Fälle nur schwer zu verkraften, “ erläutert Dr. Wieg die Situation. „Gerade Zentren in Ballungsgebieten haben Probleme dem Pflegemangel entgegenzutreten. Und genau die Pflege ist es, die den Garant für die auch im internationalen Vergleich hervorragenden Ergebnisse bilden. Wir können nur hoffen, dass in Berlin mit Augenmaß entschieden wird.“