Darauf darf man anstoßen – mit Traubensaft, schließlich geht es bei dem Jubiläum um Mütter und ihre neugeborenen Babys.
Mit einer Feierstunde beging die Neonatale-Maternale Einheit (NME = Mutter-Kind-Einheit) auf der Geburtenstation ihr 10-jährige Bestehen. „Dieser Erfolg ist nicht selbstverständlich“, lobte die Geschäftsführerin des Klinikums, Katrin Reiser. Der Leitende Arzt der Neonatologie, Dr. Christian Wieg, stellte das Konzept vor, das beim Start am 4. Oktober 2006, in ganz Deutschland einzigartig war: Kinder, die direkt nach der Geburt zwar kinderärztliche Betreuung, aber keine Intensivpflege brauchten, wurden nicht länger in die Intensivstation der Kinderklinik verlegt. Vielmehr blieben sie direkt am Bett der Mutter auf der Wochenstation und Kinderärzte, Kinderintensivpflegekräfte und weitere kamen zu den Kindern. Im Team mit Frauenärzten, Hebammen und Pflegekräften der Erwachsenenpflege kümmerten sie sich um Mutter und Kind. „Dazu muss man interdisziplinär arbeiten und Platz und Verantwortung abgeben“, bestätigt der Chefarzt der Frauenklinik, Professor Alexander Teichmann.
„In der NME fühlte ich mich nach der Geburt unsers Sohnes emotional gut aufgehoben, eine Trennung hätte ich nicht gut verkraftet“, bestätigte Jessica Euler, mittlerweile Bürgermeisterin der Stadt Aschaffenburg, die im November 2006 als eine der ersten Patientinnen die Vorzüge der NME erlebte.
Das Konzept ist seither höchst erfolgreich. Von ursprünglich 4 Mutter-Kind-Plätzen ist die Station mittlerweile auf 18 Plätze gewachsen. Rund 4600 Kinder wurden in 10 Jahren betreut. Seit Jahresende 2012 ist die Station ausgebaut zur NMEplus. Auch Kinder, deren Mütter bereits entlassen wurden, können noch ein paar Tage, liebevoll umsorgt, auf der Station bleiben.
Wesentlich am Erfolg beteiligt ist das Pflegeteam der NME und der Wochenstation unter Leitung von Marion Stumpf. Sie übergab den anwesenden Müttern und Kinder kleine Geschenke, bevor die Mitarbeiter aus Kreißsaal, Kinderklinik und Frauenklinik kurz auf die kommenden 10 Jahre anstießen und sich danach aufmachten, um weitere Mütter und Kinder zu versorgen.
lh