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Klinikum Aschaffenburg-Alzenau

 

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Klinikum beteiligt sich an Aktionstag gegen Krankenhaus-Reform

Demo in Berlin und "Aktive Pause" an zwei Standorten

„Krankenhausreform? So nicht?“  Unter diesem Motto beteiligen sich auch die Mitarbeiter des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau an dem für den morgigen Mittwoch angesetzten Aktionstag der Krankenhäuser zum Krankenhausstrukturgesetz (KHSG).

35 Mitarbeiter aller Ebenen, darunter die Geschäftsleitung des Klinikums, Frau Katrin Reiser, werden an der zentralen Demonstration am Brandenburger Tor teilnehmen und sich davor zum Gespräch mit der Bundestagabgeordneten, Frau Andrea Lindholz, CSU, treffen.

Weitere Mitarbeiter im Standort Aschaffenburg und im Standort Alzenau treten zur „Aktiven Pause“ vor die Türen der Krankenhäuser, um auf die Misere der unzureichenden Krankenhausfinanzierung aufmerksam zu machen.

„Bereits jetzt ist die Krankenhausfinanzierung äußerst schwierig“, sagt Geschäftsleiterin Katrin Reiser. So schreiben nach Auskunft der Bayerischen Krankenhausgesellschaft schon jetzt 50 Prozent aller bayerischen Krankenhäuser rote Zahlen – nicht weil sie nicht wirtschaften können, sondern weil sie unterfinanziert sind.

Auch die neue Krankenhausreform sieht keine adäquate Finanzierung vor. Das betrifft die laufenden Betriebskosten, dringend benötigte Investitionen und die Finanzierung von ausreichendem Personal für die Kliniken. Schon jetzt ist der Mehraufwand allein für Tarifsteigerungen nicht abgedeckt und muss von den Kliniken erwirtschaftet werden.

Mit der Reform ab dem Jahr 2017 soll zudem der 2013 eingeführte Versorgungszuschlag in Höhe von 0,8 Prozent wegfallen. Für das Klinikum bedeutet das allein den Verlust einer weiteren Million Euro.

Hinzu kommen über mehrere Jahre  verteilt Abschläge bei der Vergütung von zusätzlichen Leistungen und Kürzungen bei der jährlichen Anpassung der pauschalierten Behandlungspreise.

Die Krankenhäuser lehnen die Reform nicht grundsätzlich ab. Die Schwerpunkte zum Qualitätsmanagement und der Notfallversorgung werden begrüßt.

Doch ist die finanzielle Ausstattung unzureichend. So bliebe nach dem neuen KHSG beispielsweise die Unterfinanzierung der  Notaufnahmen erhalten. Schon jetzt betragen die durchschnittlichen Kosten einer Notfallbehandlung im Krankenhaus 120 Euro, bezahlt werden aber nur 32 Euro. Um die neuen Qualitätsrichtlinien umzusetzen, seien nicht Abschläge, sondern die ausreichende Finanzierung des benötigten Personals und der Mittel erforderlich. „Mehr Qualität fordern und gleichzeitig die finanziellen Mittel dafür kürzen, diese Formel kann nicht aufgehen“, betont der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Siegfried Hasenbein.

Aktuell geht das Gesetzgebungsverfahren zum Krankenhaustrukturgesetz mit der Anhörung von Experten und der abschließenden Bundestagsdebatte in die heiße Phase.

Zur zentralen Protestkundgebung in Berlin am Mittwoch erwartet die Deutsche Krankenhausgesellschaft 10.000 Teilnehmer, darunter 35 aus Aschaffenburg und Alzenau.

„Wir möchten die letzte Chance nutzen und das Schlimmste verhindern“, bringt es Klinik-Geschäftsleiterin Katrin Reiser auf den Punkt und weiß sich dabei einig mit Martin Kohl, Verwaltungsleiter des Standorts Alzenau.

Wie in weit über 60 bayerischen Krankenhäusern setzen sich auch im Klinikum Aschaffenburg-Alzenau daheim bleibende Mitarbeiter für eine ausreichende Krankenhausfinanzierung ein. Unter Beteiligung des Personalrates  versammeln sich an beiden Standorten Mitarbeiter in ihrer „aktiven Mittagspause“ vor dem Klinikeingang und werben bei heißem „Chili con Carne“ für ihre Interessen.

Auch in Nürnberg wird eine große Versammlung für Nordbayern stattfinden. 

lh