“Killing me softly“, frisch verjazzt, das war der Einstieg von Klaus Appel und Flippo Staab beim 2. Jazz & Crime-Abend im Klinikum, genauer im Hörsaal der Pathologie. Über 80 Gäste genossen das Hörvergnügen mit bekannten und weniger bekannten Stücken, das die Musiker mit viel Freude an Improvisationen boten.
Dazwischen las der Aschaffenburger Krimi-Autor Stefan Valentin Müller, im Hauptberuf Tierarzt. Seine Kurzgeschichten lösen nachhaltigen Grusel aus, minutiös geschildert das Eindringen eine Stalkers in das Schlafzimmer der Ex, oder der Gaumenkitzel beim Geschmack von Nussecken und das böse Ende. Auch Kostproben aus dem neu erschienenen Roman “Der beste Freund des Mörders“ machten trotz makabrer Details Lust auf mehr. So sorgten das Verschwinden des inkontinenten Hundes Eugen – Vorbote eines Verbrechens – oder die tierärztliche Versorgung des Hamsters Karli für kleine Lacher zwischendurch.
Als Kontrast genossen die Gäste den Sektempfang zu Beginn und die angenehme Bewirtung in der Pause. Von der Tatsache, dass die moderne Pathologie weniger mit Toten zu tun hat und zum überwiegenden Teil Dienste für die Lebenden erbringt, ließ sich das Publikum nicht irritieren. Der Wunsch nach Kartenreservierung für Jazz & Crime 2016 darf ruhig als begeisterte Zustimmung gedeutet werden.
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