Die Entstehung von Harnsteinen wird durch verschiedene Faktoren begünstigt, darunter genetische Veranlagung, Ernährung, Flüssigkeitsmangel, Stoffwechselstörungen und bestimmte Lebensgewohnheiten.
Diagnose
Harnsteine können asymptomatisch sein, aber wenn sie den Harnfluss blockieren, verursachen sie oft sehr starke Schmerzen, die als Koliken bezeichnet werden. Typische Symptome sind:
- Starke, wellenförmige Schmerzen im Unterbauch, Rücken oder der Leiste
- Blut im Urin
- Häufiger Harndrang
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Übelkeit und Erbrechen
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Ultraschall und CT-Scan in Kombination mit Urin- und Blutuntersuchungen.
Therapie
Die Behandlung von Harnsteinen hängt von ihrer Größe und Lage ab. Moderne Therapieansätze umfassen:
Konservative Behandlung: Bei kleinen Steinen (unter 5 mm) kann oft abgewartet werden, ob sie spontan mit dem Urin ausgeschieden werden. Unterstützend werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2–3 Liter pro Tag)
- Schmerzmittel zur Linderung der Koliken
- Medikamente wie Alpha-Blocker, die den Steinabgang erleichtern
Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL): Diese nicht invasive Methode verwendet Stoßwellen, um die Steine in kleinere Fragmente zu zertrümmern, die dann leichter ausgeschieden werden können. Sie eignet sich besonders für kleine Steine in der Niere.
Ureterorenoskopie (URS): Die URS ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem der Zugang zu den Steinen durch die Harnröhre und die Harnblase erfolgt. Der Eingriff wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Bei uns kommen modernste dünne, starre oder flexible Endoskope zum Einsatz, mit denen der Harnleiter und das gesamte Nierenbeckenkelchsystem erreicht werden. Das Verfahren eignet sich bis zu einer Steingröße von 2 cm. Kleinere Steine werden mit einem Fangkörbchen geborgen und entfernt. Ist der Harnstein für eine direkte Bergung zu groß, wird mit unserem Thulium oder unserem Holmium-Laser eine Steinzertrümmerung in mehrere kleinere Fragmente (Lithotripsie) oder feinste sandkorngroße Partikel (Dusting) durchgeführt. Wird eine mehrfache Passage des Harnleiters nötig, wird zu dessen Schutz für die Dauer des Eingriffs eine Harnleiterschleuse eingelegt. Der Eingriff kann je nach Steinlokaliastion und Steinbeschaffenheit tagesstationär oder bis drei Tage Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen. Nach dem Eingriff erfolgt meist die Schienung des Harnleiters mit einer DJ-Harnleiterschiene. Abhängig von der Größe und Beschaffenheit des Steines muss die DJ-Harnleiterschiene 2 Tage bis 14 Tage im Körper verbleiben.
Perkutane Nephrolithotomie (PCNL): Bei größeren Steinen in der Niere wird ein kleiner Hautschnitt (<1 cm) vorgenommen, um ein Nephroskop einzuführen und den Stein zu entfernen. Diese Methode ist nur wenig invasiver, aber sehr effektiv für komplexe Fälle.
Offene oder laparoskopische Chirurgie: In seltenen Fällen, bei sehr großen oder schwer zugänglichen Steinen, kann eine offene Operation erforderlich sein.
Fazit
Harnsteine sind eine schmerzhafte, aber gut behandelbare Erkrankung. Dank moderner Diagnostik und Therapieverfahren können die meisten Steine im Rahmen einer Tagesstationären Behandlung effektiv entfernt werden. Durch eine gezielte Prävention lässt sich das Risiko eines erneuten Auftretens deutlich reduzieren, hierzu senden wir die entfernten Steine zur Analyse und senden Ihnen eine Präventionsempfehlung zu.