„Der Bräutigam, das bin ich. Und nebendran steht meine Freundin“, sagt Daniel stolz und blickt auf das Tafelbild „Familienseilschaften“. In einer kleinen Feier wurde das Kunstwerk, das Rose-Marie Rychner konzipiert hatte, offiziell an das Sozialpädiatrische Zentrum des Klinikums übergeben.
„Das war die richtige Entscheidung“, lobte Oberbürgermeister Klaus Herzog bei der Übergabefeier. Klinikgeschäftsführerin Katrin Reiser fand die Zusammenstellung „faszinierend“.
Entstanden war das meterhohe Kunstwerk in den Jahren 2014 bis 2015 in der Aschaffenburger „Malschule Hammerhof“ von Rose-Marie Rychner. Unter ihrer Anleitung hatten acht behinderte Menschen der Lebenshilfe Aschaffenburg zusammen mit weiteren Hobbykünstlern die Szenen gestaltet. „Familie beschäftigt uns unser Leben lang “, erklärt Rychner die Grundidee. In vielen Workshops wurde ein Konzept entwickelt, es wurden 125 Modellpuppen bemalt, mit Kleidung und Accessoires ausgestaltet und zu 25 Szenen zusammengesetzt.
Zu sehen sind Kinder, Eltern, Großeltern im Garten, vor dem Fernseher, beim Einkaufen, beim Wintersport. Natürlich darf eine Szene im Krankenhaus nicht fehlen. Familien stammen aus Deutschland, aber auch aus anderen Kontinenten, aus Afrika, aus der Wüste. Alle sind durch Seile miteinander verbunden.
„Das Kunstwerk zeigt alle Lebenszyklen, Schwangerschaft, Hochzeit und Beerdigung“, sagte Prof. Dr. Jörg Klepper, der Leiter des SPZ. Es wurde schon mehrfach gezeigt und beim Fest „Brüderschaft der Völker“ ausgezeichnet.
Gefördert wurde es von der „Aktion Mensch“ und der Sparkasse. Als weiteren Sponsoren sorgten die Firma Profi-Con mit Geschäftsführer Frank Duvernell, die Bauschlosserei Bozem aus Mespelbrunn, und der Förderkreis der Kinderklinik dafür, dass das Kunstwerk staub- und bruchsicher präsentiert werden kann.
Eine hausinterne Spende kam von der Klinikküche, die den Erlös von zwei mit Backaktionen von Weihnachtsplätzchen stifteten.
Oberbürgermeister Herzog, Prof. Klepper und Geschäftsführerin Reiser bedankten sich bei allen Spendern, bei Rose-Marie Rychner und vor allem bei den stolzen Hobbykünstlern.
lh